Unsere Industriemechaniker*innen sind echte Profis, wenn es darum geht, Maschinen zu reparieren und instand zu setzen. Daher spielt das Thema auch in der Ausbildung eine große Rolle. Hier erklärt Azubi Max, wie er eine defekte Drehmaschine wieder in Schuss gebracht hat.
Hi, ich bin Max und mache derzeit bei SPITZKE die Ausbildung zum Industriemechaniker (m/w/d) im zweiten Lehrjahr. Vor Kurzem durfte ich in unserem Ausbildungszentrum eine Drehmaschine reparieren, bei der der Vorschub nicht mehr richtig funktionierte. Falls Ihr Euch mit solchen Maschinen noch nicht auskennt, will ich Euch erst einmal kurz erklären, worum es dabei geht. Mit einer Drehmaschine können wir unterschiedlichste Metallprodukte präzise herstellen: von Bolzen über Hydraulikkolben mit perfekt planer Oberfläche bis hin zu Schrauben und Ähnlichem. Dafür wird ein Werkstück in eine Spindel und der für unsere Aufgabe passende Drehmeißel in den Werkzeugschlitten eingespannt. Die Spindel versetzt das Werkstück in schnelle Rotation und das Werkzeug wird über den Vorschub automatisch am Werkstück entlanggeführt – so kann auf den tausendstel Millimeter genau Material abgetragen werden. Wenn man nun aber den Anschlag falsch setzt, kann es sein, dass das Werkzeug bis in die Spindelaufnahme fährt und ein Defekt auftritt. Genau das ist bei unserer Maschine passiert.
Der erste Schritt bei einer Reparatur ist immer, herauszufinden, wie genau sich das jeweilige Problem äußert. Also habe ich mir die Maschine erst einmal angeschaut und dabei festgestellt, dass die Zugspindel auf der sich der Vorschub bewegt, zwar fest saß, sich aber nicht bei laufender Maschine mitdrehte. Die Achse hat sich also nicht gelöst, war aber dennoch ohne Antrieb. Es war also anzunehmen, dass der Fehler im Getriebe lag. Somit habe ich als nächstes die Verkleidung der Drehmaschine entfernt, um die Mechanik dahinter freizulegen und die einzelnen Zahnräder des Getriebes prüfen zu können. Und siehe da, bei einem der Zahnräder war ein Mitnehmer (Passstift) „gebrochen“ – oder auch „abgeschert“, wie die Fachleute sagen.
Dadurch hat sich von zwei Zahnrädern nur noch eines gedreht und die Kraft wurde nicht mehr übertragen. Bei diesen Metallstiften handelt es sich um Sollbruchstellen, die vermeiden sollen, dass das Getriebe durch Überlast Schaden nimmt. So gesehen hat also der „Defekt“ eine größere Beschädigung der Maschine verhindert. Ich brauchte also nur die beschädigten Metallstifte vorsichtig herausschlagen, sie durch neue ersetzen und die Maschine wieder Stück für Stück zusammenbauen. Und schon war sie wieder einsatzbereit.