Marode Brücken in Berlin: spontaner Rückbau der Oberleitungsanlagen

Mit weniger als 48 h Vorbereitung sind unsere Teams der Oberleitungsanlagen (OLA) aus Stuttgart nach Berlin geeilt, um in zwei Tagen den Rückbau der Oberleitungsanlagen unter zwei maroden Brücken in Berlin durchzuführen, wobei nur eine geplant war.

Am Dienstagmorgen, den 1. April, kam die Anfrage in unserem Unternehmensbereich Ausrüstung/ Elektrotechnik an: bis Sonntagabend solle die Oberleitungsanlage unterhalb der maroden Halenseebrücke in Berlin zurückgebaut werden. Kein Scherz, sondern dringender Handlungsbedarf aufgrund der angespannten Verkehrslage in Berlin.

Zur Vorgeschichte: S-Bahnverkehr der Berliner Ringbahn unterbrochen

Die Halenseebrücke führt die A100 über den Berliner S-Bahnring und ist Teil des Autobahndreiecks Funkturm – mit rund 230.000 Fahrzeugen täglich einer der deutschlandweit am stärksten befahrenen Verkehrsknoten. Nachdem sich ein schon länger bekannter Riss in der Brücke plötzlich vergrößert hatte, wurde die Autobahn Mitte März komplett gesperrt. Kurze Zeit später musste auch der darunter verlaufende S-Bahnverkehr eingestellt werden. Für den sofortigen Neubau der A100-Brücke stellte das Bundesverkehrsministerium 150 Mio. € bereit.

Nachdem die Frage nach der Machbarkeit am Dienstag (1. April) einging, wurden abends die Kolleginnen und Kollegen benachrichtigt, die für diesen besonderen Einsatz gebraucht wurden. Bereits einen Tag später stand fest, dass und wie der gesamte Rückbau der Oberleitungsanlage inkl. Maste umgesetzt wird. Am Donnerstagmorgen besprachen besprach unser Einsatzteam die Lage und begutachtete die Gleis- und Oberleitungsanlage unter der maroden Brücke. Die erforderlichen Monteure, Maschinisten und Triebfahrzeugführer machten sich u. a. mit dem OMF auf den Weg nach Berlin. Zudem disponierte die zentrale Disposition der OLA zusätzliche Fahrzeuge und Geräte aus dem Bundesgebiet.

Kurzfristig und zusätzlich: die Westendbrücke​

Dass es Freitag (4. April) um 7 Uhr losgehen konnte, ist der Unterstützung aus der gesamten UG SPITZKE zu verdanken. So wurden bspw. Zweiwegebagger kurzfristig vom Bauvorhaben Dresdner Bahn, das Material aus dem Lager in Wittenberg zur Verfügung stellte. Es sind viele bereitwillige Kolleginnen und Kollegen, die den Erfolg solcher Einsätze ausmachen.

Am Ende wurde innerhalb von zwei Tagen und weniger als 48 h Vorbereitung nicht nur die Halenseebrücke von der OLA beräumt, sondern zusätzlich auch die Westendbrücke, die ebenfalls abgerissen werden soll. Diese Arbeiten führte unser OLA-Team am Samstag (5. April) aus. Mit dem Einsatzwillen, den schnellen Entscheidungen auf kurzen Wegen und dem Teamgeist haben wir einmal mehr gezeigt, worauf es bei SPITZKE ankommt.

Wir sagen: Danke und Hut ab an alle Beteiligten!