Es ging eng zu in der Landeshauptstadt von Brandenburg. Gemeint ist aber nicht der zeitliche Bauablauf – die Strecke zwischen Potsdam-Hauptbahnhof und Potsdam-Griebnitzsee ist am 19. März 2025 planmäßig in Betrieb gegangen – sondern der vorhandene Arbeitsraum auf den Gleisen. Auf den fünf schmalen Eisenbahnüberführungen (EÜ) hatten unsere Kollegen extrem wenig Platz, auch sonst ist der Gleisabstand von 3,5 m ungewöhnlich gering. Herausfordernd war die Gleiserneuerung in Potsdam daher vor allem für unsere große Fließbandtechnik. Als unser Gleisumbauzug UM P95 und unsere Bettungsreinigungsmaschine RM 900 S im Einsatz waren, konnte das Nebengleis nicht befahren werden. Auch unsere Zweiwegebaggerfahrer mussten sich umgewöhnen, da sie sich aufgrund der Enge nicht wie sonst üblich drehen konnten.
Auf den Eisenbahnbrücken wurden die maroden Holzschwellen durch Kunststoffschwellen in manueller Arbeitsweise von der Gleisbaukolonne der Niederlassung Großbeeren ersetzt. Unsere Maschinisten des Unternehmensbereichs Gleisbaumaschinen mussten auf den EÜs jeweils ihre Großmaschinen anpassen und Arbeitsgruppen einfahren bzw. ausfädeln. Denn auf den EÜs erfolgte kein Schwellenwechsel, sondern nur der maschinelle Schienenwechsel. Erschwerend kam hinzu, dass zwischen den Maschinenteilen und den Stahlkonstruktionen der Brücke nur einige Millimeter Platz war. Entsprechend aufmerksam und reaktionsschnell mussten die Teams unserer Fließbandtechnik sein.
Die Logistik übernimmt auf unseren Bauvorhaben eine enorm wichtige Rolle. So auch beim Bauprojekt Potsdam, das federführend von der Niederlassung Großbeeren umgesetzt wurde. So kamen die neuen Schwellen pünktlich aus unserer eigenen Fertigung von der SPITZKE FAHRWEGSYSTEME GmbH aus Möllenhagen im Baufeld an. Die Entsorgung der Altschwellen klärten die Logistikkoordinatoren aus Großbeeren mit unserer Bau- und Projektleitung sowie dem Auftraggeber, der DB InfraGO, kurz vor Baustart. Unsere Sicherungstochter WSO organisierte die Gleissicherung auf der Fernbahnstrecke mit ATWS und fester Absperrung (FA). Für die FA waren wegen des geringen Abstands zwischen den Gleisen Sonderkonstruktionen nötig. Den Abschluss des Projekts leistete die SPITZKE SCHWEISSTECHNIK GmbH, die das Schienenschweißen und -schleifen übernahm. So konnten die Beteiligten alle Herausforderungen der Gleiserneuerung in Potsdam souverän meistern und die Strecke pünktlich in Betrieb nehmen.