Jens Bergmann, Foto: Patrick Kuschfeld, DB Netz AG

#Menschen 06. September 2022

InnoTrans 2022: Im Gespräch mit Jens Bergmann von der DB Netz AG

Auf der InnoTrans 2022 diskutieren am Mittwoch (21. September 2022 · 15.30 Uhr · SPITZKE-Stand · Halle 5.2 · Stand 320) im Rahmen der SPITZKE-Podiumsdiskussion Dr. Ben Möbius, Hauptgeschäftsführer des VDB, Jens Bergmann, Vorstand Infrastrukturplanung und -projekte, Vorstand Finanzen und Controlling der DB Netz AG, Jan Grothe, CPO der DB AG, Mark Fisher, CTO der SPITZKE SE, sowie Winfried Zuber, Geschäftsführer der WSP Infrastruktur Engineering GmbH, zu dem Thema: „Partnerschaftliches, modernes, effizientes Bauen konsequent weiterdenken!“. Wir haben den Podiumsteilnehmenden vorab schon einmal drei Fragen gestellt.

Hier lesen Sie das erste Kurzinterview mit Jens Bergmann (Vorstand Infrastrukturplanung und -projekte, Vorstand Finanzen und Controlling , DB Netz AG).

Herr Bergmann, der Verkehr zur Schiene gilt als eines der Schlüsselelemente für eine nachhaltige, klimaschonende Mobilität. Was muss sich ändern, damit unser Bahnsystem diese Rolle gut ausfüllen kann und wir es schaffen, künftig deutlich mehr Personen- und Güterverkehr auf die Gleise zu bringen?

Kunden wollen Zuverlässigkeit und das bedeutet bei uns vor allem störungsfreies, komfortables und pünktliches Reisen/​Transportieren von Gütern. Damit wir stabiler werden, müssen wir umgehend den Zustand der Anlagen und damit deren fehlerfreie Verfügbarkeit deutlich steigern. Zudem bedarf es erheblicher Investitionen in die Resilienz und in das Wachstum des Schienennetzes. Das sind nicht immer die großen Projekte – jetzt gilt es, auch mit kleineren und mittleren Maßnahmen das Netz schnell fit zu machen. Das gilt übrigens nicht nur für Stahl und Beton. Das gilt insbesondere auch für die Menschen, die dieses System betreiben und Instand halten. Natürlich spielt auch der Umstieg auf die digitale Leit- und Sicherungstechnik eine große Rolle bei der Schaffung zusätzlicher Kapazitäten. Da zusätzliche Kapazität über Neu- und Ausbau oft viele Jahre dauert, müssen wir gemeinsam auch darüber sprechen, wie die vorhandene Infrastruktur besser genutzt werden kann. Dafür sind u. a. auch moderne Fahrplansysteme notwendig.

Aus Sicht des Kunden: Welchen Beitrag kann die Bahnindustrie zur Erreichung dieser Ziele leisten?

Für dieses Wachstum braucht es den Aufbau von Kapazitäten in Planung, Bau und Entwicklung. Vor allem aber brauchen wir Innovationen. Mehr vom Gleichen wird nicht reichen, um den Hochlauf zu stemmen! Das funktioniert weder auf Seiten der verfügbaren Kapazitäten noch in zeitlicher Hinsicht.

Auf der SPITZKE-Podiumsdiskussion diskutieren Sie zum Thema „Partnerschaftliches, modernes, effizientes Bauen konsequent weiterdenken!“ Auf welche Aspekte kommt es aus Ihrer Sicht dabei an?

Partnerschaftlich bauen heißt für mich insbesondere Transparenz. Jeder Beteiligte erkennt in seinem Fachgebiet frühzeitig Risiken bei einem Vorhaben. Heute lohnt es sich, diese Risiken für sich zu behalten. Wir brauchen Modelle, bei denen es sich lohnt, gemeinsam und frühzeitig Risiken zu identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu finden. Alle müssen ein gemeinsames Interesse haben, termin- und kostengerecht fertig zu werden. Diese Transparenz belohnen wir heute zu wenig. Ohne Anreize für diese Art der Zusammenarbeit werden wir auch den Nutzen innovativer Arbeitsmethoden, z. B. mit BIM, nicht heben können.

#InnoTrans #Bahninfrastruktur