Seit Beginn dieses Jahres wird im Hauptbahnhof Wanne-Eickel im Ruhrgebiet die Oberleitung angepasst. Vorrangig geht es dabei um den vollständigen Rückbau einer bereits stillgelegten Oberleitungsanlage über vier Gleise. Im Zuge dessen werden außerdem einige Querfelder aufgelöst und auch die Speiseleitung muss auf neue Stützpunkte übernommen werden. Konkret geht es dabei um 17 neue Fahrleitungsmaste auf einer Strecke von knapp 1.000 Metern. Herausforderungen in diesem Projekt ergeben sich unter anderem aus fehlenden Zugängen zur Baustelle, der Anzahl an Schaltern samt Schalterquerleitungen und der Dauer der Sperrpausen von nur knapp fünf Stunden in einzelnen Nächten.
Das bisherige „Highlight“ für die Kolleg*innen der Kolonne Beyer und mich war ein Mastwechsel in der Nacht vom 6. auf den 7. November. Der Mast, der sich unmittelbar im Bahnhofsbereich befindet und nicht neu gegründet werden konnte, musste aufgrund seines Standortes und seiner Länge (16 m) vom Vorplatz des Bahnhofsgebäudes aus vom Fundament gelöst und neben dem Gleis abgelegt werden. Anschließend wurde der neue Mast aufgenommen und auf dasselbe Fundament gestellt. Für diese Aktion rückte ein 250 Tonnen Teleskopkran an und ein Teil des Busbahnhofs neben dem Heinz-Rühmann-Platz wurde gesperrt. Nach weniger als sechs Stunden war der Kraftakt für uns und den Schwertransport beendet.
Wahrscheinlich war dies nicht der letzte Einsatz dieser Art. Der Rückbau einzelner Maste wird von der Straße aus stattfinden müssen, die parallel zu den Gleisen verläuft. Diese Straße befindet sich allerdings ca. drei bis vier Meter unterhalb der Gleislage. Zusätzlich wird auch für das Stellen zweier Maste Spezialgerät benötigt, die aufgrund ihrer Höhe von jeweils 18 Metern nicht mehr mit Zweiwege-Baggern montiert werden können.
Der Abschluss der Hauptarbeiten ist für Mai 2018 geplant.
Autor: Marco Allendorf, Bau- und Projektleiter bei SPITZKE