SPITZKE realisiert das elektronische Stellwerk ESTW S1 Nord

Alle Leistungen aus einer Hand

Die S-Bahnlinie 1 verbindet den Norden Berlins mit Brandenburg. Tausende Pendler nutzen die S1 täglich, um ihren Arbeitsort zu erreichen. Mit dem Neubau des ESTW S1 Nord wird das Berliner S-Bahn-Netz sowie die Fernbahn mit moderner elektronischer Stellwerkstechnik ausgerüstet. SPITZKE ist mit seinen Unternehmensbereichen Ausrüstung/​Elektrotechnik und Großprojekte/​Ingenieurbau sowie mit den Niederlassungen Großbeeren und Leer für folgende Gewerke zuständig: Oberleitung, Elektrische Energieanlagen, Bahnstrom, Telekommunikation, Leit- und Sicherungstechnik, Kabeltiefbau, Ingenieurbau sowie Spezialtiefbau, Gründung und Oberbau. Verfolgen Sie in diesem Ticker alle Arbeiten des Großprojekts.


 

Update #6 – Neuer Fahrstuhl für den Bahnhof Lehnitz

22. August 2022 // Im Zuge der großen Sperrpause im Sommer (s. Update #3) hatten unsere Ingenieurbauer ein weiteres Bauprojekt begonnen: Der Einbau eines neuen Aufzuges soll bis September 2023 abgeschlossen sein.

Beginnend mit der großen Sperrpause der S-Bahn wurde der Treppenaufgang halbseitig durchtrennt und mit dem Rückbau der Treppenstufen begonnen. Anschließend errichteten die Kolleg*innen des Unternehmensbereichs Großprojekte/​Ingenieurbau ein Traggerüst als Arbeitsebene für die folgenden HDI-Arbeiten. Dieses aus Holz errichtete Traggerüst diente auch gleichzeitig als Ansatzebene für die ca. 40 herzustellenden Kernbohrungen. Jetzt konnte der Spezialtiefbau anrücken.

Bohrung per Düsenstrahlverfahren im gesperrten Bahnhof Lehnitz

Der Parkplatz des S-Bahnhofs Lehnitz musste dabei als Fläche für das Erstellen der Baugrube sowie für das HDI-Verfahren (Hochdruckinjektionen) herhalten. Das HDI ist ein Düsenstrahlverfahren, das im Spezialtiefbau verwendet wird, um den Baugrund zu verbessern.

Die HDI-Arbeiten, die bei gesperrtem Bahnhof stattfanden, konnten früher als geplant beendet werden, was dem SPITZKE-Team mehr Zeit verschaffte, die provisorische Trennwand im Treppenaufgang zu errichten. Gleichzeitig begannen die aufwendigen Stahlbauarbeiten. Um die Baugrube für den Aufzug ausheben zu können, müssen mittels Stahlträger die Außenwände des Treppenaufganges gegeneinander ausgesteift sein.

Abbrechen und Aussteifen per Hand – Schwerstarbeit in der Sommerhitze

Besonders die erste Gurtung war in der Umsetzung schwierig, da sie sich in ca. 5 m Höhe befand und die Stahlträger mit knapp 5 m Länge nicht gerade handlich waren. Durch das Bahnsteigdach war der Einsatz eines Hebegerätes ausgeschlossen. Als die erste Gurtung eingebaut war, konnte mit den schrittweisen Abbruch- und Stemmarbeiten begonnen werden, indem unsere Ingenieurbauer darauf achteten, die einzelnen Arbeitsebenen nicht zu überschreiten, bis die nächste Gurtung eingebaut war. Für sie und die eingesetzte Technik war es bezüglich der hochsommerlichen Temperaturen Schwerstarbeit.

Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen im Juli wird aktuell die Umverlegung der Beleuchtungsanlage geplant. Im September beginnen die Arbeiten an den Stahlbetonwänden des Schachtgerüstes. Dabei müssen unsere Spezialist*innen auf Handarbeit zurückgreifen. Großgeräte kommen nicht ins Baufeld, da auf den Gleisen die S-Bahn verkehrt. Um den Beton an Ort und Stelle zu bekommen, haben sie vorgesorgt: Unter den Gleisen wurden zwei Leerrohre verlegt, durch die der Beton gepumpt werden kann.

Update #5 – Brücken bauen für das ESTW S1 Nord

28. Juli 2022 // Nicht nur unsere Spezialist*innen vom Fahrweg haben in den letzten Wochen viel geleistet. Die Projekte des Unternehmensbereichs Großprojekte/​Ingenieurbau drehen sich beim ESTW S1 Nord zurzeit v. a. um Brücken.

Bereits im Juli wurde eine Kabelhilfsbrücke im Waldfriedhof Birkenwerder errichtet. Dafür brachte das SPITZKE-Team Rammträger als Aufleger für die 26,5 m breite Brücke in einer nächtlichen Sperrpause ein. Um für diese Arbeiten keine Abschaltung der Speiseleitung beantragen zu müssen, brachten sie die Träger mit 26-t-Bagger inkl. Vibrationseinheit ein. Die Brücke, die für das nächste Los der Ertüchtigung der Hauptstrecke Berlin–Rostock wichtig ist, wurde zwei Wochen später mit zwei Ladekränen eingebaut. Der Vorteil ggü. einem Einbau per großem Autokran war, – analog zur nächtlichen Sperrpause für die Rammträgerarbeiten – das keine Abschaltung bzw. kein Rückbau der Speiseleitung notwendig war. Die Kabelhilfsbrücke soll für zehn Jahre am Standort bleiben.

Kabelbrücken für das neue elektronische Stellwerk ESTW S1 Nord

Das nächste Projekt war wieder eine Brücke, dieses Mal eine permanente Kabelbrücke. Hier wurden die beiden Rammrohre unter großem Aufwand rechts und links neben der zu diesem Zeitpunkt gesperrten Personenunterführung mit einem Autokran und einer separaten Vibrationseinheit eingebracht.

Die SPITZKE-Ingenieurbauer erwartete Ende Juli erneut ein intensiver Arbeitstag. Diesmal ging es um den Einhub der Kabelbrücke, die für die Elektrifizierung der S-Bahn unverzichtbar ist, aus Platzgründen aber nicht vor Ort montiert werden konnte. Die 13 m lange und 1,70 m breite Brücke wurde mittels Schwerlasttransport zum Bahnhof Lehnitz transportiert, wo der öffentliche Verkehr mit einer eingerichteten Ampelanlage wechselseitig geregelt wurde. Mit einem 70-t-Autokran legte das SPITZKE-Team des ESTW S1 Nord die Stahlbrücke auf die Auflagenträger und befestigte sie. Darüber hinaus setzte es zwei selbst hergestellte Betonfertigteile, die als Fundament für zwei angeschlossene Treppen an der Kabelbrücke dienen.

Straßensperrung für die 30-Meter-Brücke

Eine ähnliche Brücke wie in Lehnitz wird in Birkenwerder hergestellt – nur in dreimal größerer Dimension. Momentan werden die Erdarbeiten geleistet, Ende August folgen die Spezialtiefbauarbeiten für die 6,30 m langen Rammträger und die 8,50 m langen Rammrohre mit einem Durchmesser von 76 cm. Ab dem 19. September wird die Brieseallee in Birkenwerder komplett gesperrt. Dann wird die in drei Segmenten angelieferte Kabelbrücke auf der extra eingerichteten BE-Fläche vormontiert. Am 22. September wird ein 160-t-Autokran die 28,50 m lange und 1,80 m breite Kabelbrücke einheben. Im Vorfeld bauen die SPITZKE-Kolleg*innen der Oberleitungsabteilung kurzzeitig die in 20 m Höhe hängende Speiseleitung der Bahn zurück.

Update #4 – Einbau zweier Weichen in Lehnitz

06. Juli 2022 // Seit Donnerstag, dem 09. Juni, realisierten unsere Fahrweg-Profis im Bereich Lehnitz, einem Ortsteil der Stadt Oranienburg, den Einbau von zwei Weichen. Die Kabeltiefbau-Profis stellten parallel dazu diverse Gleisquerungen und Kabelkanäle her. Eingangs der Sperrpause richtete die Leit- und Sicherungstechnik (LST) die Baugleise ein und löst sie zum Ende der Arbeiten in der Nacht vom 06.07. zum 07.07. Dazu gehörten auch entsprechende Anpassungen im Stellwerk Birkenwerder. Hauptaufgabe der LST war die Ausrüstung der beiden Weichen.

Bevor diese eingebaut wurden, erneuerte unser Fahrweg-Team die Planumsschutzschicht und tauschte den Schotter aus, der entsprechend verdichtet wurde. In weiteren Arbeitsschritten montierte das SPITZKE-Team die Weichen in die richtige Position. Beim Einmessen wurden die Weichen W170 und W171 immer wieder mit der Absteckung verglichen. Die Weichen wurden durch die Stopfmaschinen des Unternehmensbereichs Gleisbaumaschinen gestopft sowie gerichtet und anschließend durch die SPITZKE SCHWEISSTECHNIK GmbH verschweißt. Abschließend montierte das ESTW S1 Nord-Team die Bockschwellen in den Anschlussbereichen, sodass das Stromschienen-Team die Stromschiene montieren konnte.

Neue Weichen, Stromschiene und Arbeiten am Bahnhof

Für den Weicheneinbau am S- Bahnhof Lehnitz wurden rund 300 m Stromschiene zurückgebaut und neu montiert. Außerdem verlegten unsere Bahnstrom-Spezialist*innen 500 m Fahrleitungskabel neu, montierten die Weichenverseilung und stellten den Anschluss der vorhandenen Rückleitungsanlage her. Die Stromschienenanlage wurde am 05.07. erfolgreich abgenommen.

Die Kabeltiefbauer des Unternehmensbereichs Ausrüstung/​Elektrotechnik verlegten 29 Gleisquerungen mit KSE-Steinen (Kabelschutzelementen) mit zwei bis zwölf Rohren in offener Bauweise, einschl. Kabelaufbauschächte Größe V bis Vll und Minischächte. Hinzu verlegten sie rund 950 m Kabeltrog der Größe l bis llla.

Auch das Team Großprojekte/​Ingenieurbau war gefordert: Neben der Kampfmittelsondierung und der Baustelleneinrichtung, leisteten sie Abbrucharbeiten und bauten einen Teil der Treppenanlage sowie des Daches im Bahnhof Lehnitz zurück. Darüber hinaus unternahmen sie Kernbohrungen und verbesserten den Baugrund im Düsenstrahlverfahren HDI.

Weitere Leistungen am Bahnhof Lehnitz waren die Erdarbeiten für die Gründungsebenen sowie der Spezialtiefbau für die Rammrohrgründung. Am Waldfriedhof in Birkenwerder installierten sie eine Kabelhilfsbrücke, an der sie eine Rammträgergründung ausführten. Schließlich wurden die Konsolen inklusive integriertem Kabelkanal an der Brücke Andre´-Pican-Straße zurückgebaut.

Update #3 – Sperrpause an der S1 steht an

03. Juni 2022 // Das Großprojekt ESTW S1 Nord ist richtig angelaufen – fast alle Kompetenzen und Gewerke, die seitens SPITZKE im Einsatz sind, haben ihre Arbeiten aufgenommen. Am 09. Juni 2022 beginnt eine große Sperrpause auf der S-Bahntrasse. Hauptschwerpunkt der Arbeiten wird der Einbau zweier Weichen im Bereich des S-Bahnhofs Lehnitz sowie die Herstellung von Gleisquerungen und Kabelkanälen im gesamten Baufeld sein.

Die Sperrpause ist vom 09.06. bis 07.07. angesetzt. Wir berichten, was unsere Gewerke Fahrweg, Bahnstrom, Kabeltiefbau, die Leit- und Sicherungstechnik sowie unser Unternehmensbereich Großprojekte/​Ingenieurbau in den nächsten Wochen leisten.

Update #2 – Der Kabeltiefbau macht den Anfang

30. März 2022 // Ende Februar nutzten unsere Kabeltiefbauer die kurzen Sperrpausen für die Herstellung von Gleisquerungen, Kabelschächten und verschiedenen Trögen. Der Einbau von Gleisquerungen und Kabelkanal auf allen Bahnstrecken ist die Voraussetzung für die spätere Verlegung der neuen ESTW-Kabel sowie Kabel für Weichenheizungen, 50-Hz-Beleuchtung und Telekommunikation. Ohne diese Kabelwege funktionieren weder Signale noch Gleisfeldbeleuchtung, Weichenheizung oder die Durchsagen auf den Bahnsteigen.

Die ersten Sperrpausen auf den Nebenstrecken 6091 und 6089 wurden ausgeführt. Es wurden auf der Stecke 6089 eine Gleisquerung in offener Bauweise mit Kabelschutzelement-Steinen und zwei Kabelschächte (Größe Vll) hergestellt. Hinzu kommen ein Betonkabeltrog (Größe l, innenliegender Auflagefalz) einschließlich der Umlenkbausätze an den Entwässerungsschächten. Auf beiden Strecken wurden provisorische Kunststoffkabeltröge verlegt, Kabel in diese umgelegt und vorhandene aufgeständerte GFK-Kabeltröge zurückgebaut.

In einer kurzen Sperrpause der Strecke 6091 transportierten die SPITZKE-Kabeltiefbauer Material zum Verlegen von Kabeltrögen (Größe lV, innenliegender Auflagefalz), die in den nächsten Schritten entlang der Strecke unter Sicherung mit Fester Absperrung und Minibagger verlegt werden. Darüber hinaus führten sie unzählige Suchschachtungen durch, die sich aus den Baufreiheitsmaßnahmen und der Ausführungsplanung ergaben.

Update #1 – Projektstart und erste Sperrpausen

17. Februar 2022 // Das SPITZKE-Großprojekt in Berlin und Brandenburg, das „elektronische Stellwerk ESTW S1 Nord“ hat begonnen. Seitdem laufen die Planungen auf Hochtouren. Nicht einmal drei Monate nach der Beauftragung durch die DB AG war die erste Sperrpause angesetzt. Diese zeitliche Herausforderung wurde erfolgreich gemeistert. Am 12. und 13. Februar führte SPITZKE die Vegetationsarbeiten, Kampfmittelsondierung und Baugrunderkundung durch.

Währenddessen laufen die Planungen der einzureichenden Planpakete in den anderen beteiligten Bereichen wie etwa Großprojekte/​Ingenieurbau, Fahrweg, Telekommunikation, Leit- und Sicherungstechnik auf Hochtouren. SPITZKE ist neben der Bauausführung auch für die Erstellung der Ausführungsplanung zuständig.

Derzeit werden noch einige Details geklärt: Zusammen mit den Verantwortlichen der DB AG überprüfen unsere Planer und Projektleiter die Vorgaben aus Baubeschreibung und Lageplänen mit den Gegebenheiten vor Ort. Zum Beispiel werden notwendige Baufreiheiten im Baufeld ermittelt, die für unsere Ausführungsplanung notwendig sind.

Als nächstes werden unsere Kabeltiefbauer ins Baugeschehen eingreifen. Alles dazu lesen Sie im nächsten Ticker.

Willkommen in der Bundeshauptstadt

Im November 2021 erhielt SPITZKE den Zuschlag für das Projekt „Komplex ESTW S1 Nord“. Das umfangreiche Bauvorhaben der DB AG erstreckt sich vom Bahnhof Frohnau (Berlin) bis zum Bahnhof Oranienburg (Brandenburg). Innerhalb des Großprojekts realisiert das Bahninfrastrukturunternehmen SPITZKE alles, was für die spätere Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks ESTW S1 Nord notwendig ist. Alle Leistungen vom Ingenieurbau über den Fahrweg, die Gründung bis zur Oberleitung werden von SPITZKE aus einer Hand ausgeführt.

Wir berichten an dieser Stelle regelmäßig über die Arbeiten am ESTW S1 Nord und nehmen Sie mit auf das Bauvorhaben in Berlin-Brandenburg. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen dieses Großprojekts!

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre und freuen uns über Ihr Interesse.

Hier finden Sie Infos zu weiteren SPITZKE-Projekten.