#Großprojekte 11. Dezember 2023

Hoher Leistungsumfang beim Neubau ESTW S1 Nord

Seit zwei Jahren leisten etliche SPITZKE-Teams die Realisierung des neuen elektronischen Stellwerks im Norden Berlins. Langsam, aber sicher biegt das Bauvorhaben Neubau ESTW S1 Nord auf die Zielgerade ein.

Das anspruchsvolle Bauvorhaben, das unsere Bahninfrastrukturspezialisten seit Anfang 2022 realisieren, erstreckt sich vom Bahnhof Frohnau in Berlin bis zum Bahnhof Oranienburg in Brandenburg. Für die komplett neue ESTW-Technik ist ein enormer Leistungsumfang notwendig. Besonders das Gewerk des Kabeltiefbau, integriert in unserem Kompetenzbereich Ausrüstung/​Elektrotechnik, ist gefordert, da allein rund 26 km Beton- und GfK-Kanäle (glasfaserverstärkter Kunststoff) einzubauen sind.

Mehr als Ausrüstung und Neubau ESTW S1

Die Umrüstung auf die neue ESTW-Stellwerkstechnik umfasst aber auch viele Baumaßnahmen, die abseits der S-Bahn- und Fernbahntrasse notwendig sind. Neben der Erneuerung des Oberbaus und der Stromschienenanlage zwischen Frohnau und Hohen Neuendorf errichtete unser Unternehmensbereich Großprojekte/​Ingenieurbau bspw. eine zusätzliche 60 m lange Stützwand in Birkenwerder, da der dortige Bahndamm und einige Oberleitungsmasten abgängig waren.

Ein weiteres Beispiel ist der Bahnsteig am Haltepunkt Lehnitz, der für beeinträchtigte Menschen bis dato nur via Bahnübergang mit Anrufschranke erreichbar war. Mit moderner Stellwerkstechnik war dieses System nicht kompatibel und musste erneuert werden. Unsere Spezialisten bauten daher in Lehnitz einen neuen Aufzug und entfernen nach Inbetriebnahme der ESTW-Technik die Zuwegung zum Bahnsteig, der zudem eine neue Überdachung im Aufzugsbereich bekommt.

Abnahmen für Eisenbahnüberführungen erreicht

Als eingespieltes Team realisierten unsere Experten des Unternehmensbereichs Ausrüstung/​Elektrotechnik in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen viele Kabelbrücken und weitere Konstruktionen. Im Jahr 2023 wurden die neuen Kabelbrücken an den Eisenbahnüberführungen (EÜ) Bahnhof Lehnitz und Ebelallee, sowie die neue Kabelhilfsbrücke EÜ Birkenwerder-Briese und der Neubau Konsole Andre-Pican-Straße vom Auftraggeber abgenommen.

Große Schritte in Richtung Inbetriebnahme machten unsere Kollegen und Kolleginnen sowohl auf der S-Bahn als auch der Fernbahn in mehrwöchigen Sperrpausen im Herbst. Gefordert waren der Bereich Leit- und Sicherungstechnik/​Telekommunikation mit Schalt- und Prüfarbeiten an Gleisschaltmitteln und Signalen sowie die Inbetriebnahme des ESTW S1 Nord vorbereitende Maßnahmen. „Wir haben 120.000 m Signal- und Telekommunikationskabel verlegt – ein enormes Pensum, das entsprechend im Vorfeld organisiert werden wollte“, sagt der stellvertretende Bereichsleiter LST/​TK. Unsere E-Technik-Profis, die sich um die Elektrischen Energieanlagen (EEA/​50 Hz) kümmern, verlegten mehrere 1.000 m Kabel und schlossen die neue Trafostation am ESTW Birkenwerder an.

Unser Projektleiter Thomas gibt einen Einblick in das Bauvorhaben ESTW S1 Nord:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wie beim Projekt zum Neubau ESTW S1 gewohnt, ist der Kabeltiefbau eines der wesentlichsten Gewerke und arbeitet auch außerhalb der Sperrpausen kontinuierlich an der Realisierung des immensen Leistungsumfangs: In den Sperrpausen leistete das Team u. a. 114 Signalgründungen, stellte 48 Signale sowie sechs Signalausleger und baute 4.500 m Betonkabeltröge sowie eine Hauptquerung ein.

In etlichen Nachtschichten realisierten unsere Oberleitungstrupps mit dem Oberleitungsmontagefahrzeug, auch „Schörling“ genannt, Zweiwegehubarbeitsbühne und Motorturmwagen den Umbau der Oberleitung inkl. der Querfeldabspannung sowie dem Rückbau von OLA-Masten einschließlich der Fundamente. Die Maßnahmen an der Oberleitung sind damit bis auf Restleistungen abgeschlossen.

Die SPITZKE-Teams befinden sich damit auf dem Weg ins Ziel. Die Inbetriebnahmen an der Fernbahn sind derzeit vom Ende Januar bis Mitte Februar 2024 und an der S-Bahn von Februar bis Mai 2024 avisiert.